Von längst vergangenen Zeiten: Boppards bewegte Geschichte
An der größten Schleife von Europas meist besuchtem Strom, dem Rhein, haben sich seit Jahrtausenden die unterschiedlichsten Menschen niedergelassen und somit dem Ort seinen einzigartigen Charakter gegeben. Jüngste Grabungsfunde am Bopparder Hauptbahnhof bezeugen eine große Feuerstelle, die vor rund 15.000 Jahren gebrannt hat. Auf die Kelten geht der Ortsname Bodobrica zurück, der später auch von den Römern übernommen wurde.
Das römische Bodobrica war dank seiner Lage an der Rheinstraße zunächst ein blühender Handelsflecken. Im vierten Jahrhundert wurde der Ort dann zu einer imposanten Grenzfestung ausgebaut. Deren Außenmauern bestimmen bis heute den Straßenverlauf in der Altstadt. Die Römer bauten in ihr Kastell „Bodobrica” eine große Badeanstalt, die noch heute im Rheinsand unter dem Marktplatz verborgen liegt.
Das Römer-Kastell bildete auch den Kern des mittelalterlichen Boppard, einer freien Reichsstadt, die durch zahlreiche Aufenthalte von Kaisern und Königen immer wieder mit dem Glanz höfischer Pracht in Berührung kam. Klostergründungen der Benediktiner, Franziskaner und Karmeliter schenkten dem Ort zudem einzigartige Kunstschätze.
Vor 500 Jahren unterlagen die Bopparder Bürger unter Führung des Ritters von Schwalbach dem mächtigen Kurfürsten und Bischof von Trier, der zuvor am Flussufer in Boppard bereits eine Zoll- und Zwingburg errichtet hatte. 1794 verleibten französische Revolutionstruppen die Stadt der Republik Frankreich ein. Die Niederlage Napoleons bei Waterloo brachte Boppard zum Königreich Preußen. Mit der Rheinromantik des 19. Jh. ist Boppard zu einem beliebten Kurort und Reiseziel geworden. Aus aller Welt kommen seitdem die Menschen hierher, um das milde Klima und die romantische Landschaft im Tal der Loreley zu genießen.
Quelle: Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Boppard